„Gerade bei Frauen muss man bei jedem neuen Symptom zwischen Nasenspitze und Bauchnabel auch immer an das Herz denken und den Worst Case abklären“
Dr. Milan Dinic, Internist, Kardiologe und Stressmediziner aus München, hört von neuen Patientinnen regelmäßig, dass niemand nach der Ursache ihrer Symptome suchte, sondern sie sofort Medikamente nehmen sollten. „Manche von ihnen haben über Jahre Psychopharmaka aufgrund von Schlaf- und Angststörungen eingenommen, obwohl sie eigentlich nur eine Hormonstörung haben, die leicht mit bioidentischen Hormonen behoben werden kann.“ Mehrmals im Monat diagnostiziert der erfahrene Mediziner auch schwere Herzerkrankungen bei Frauen – oft als Zufallsbefund. „Die Frauen erzählen mir dann zum Beispiel, dass sie ihren Hausarzt seit vielen Monaten, mitunter auch seit Jahren auf Symptome wie anhaltende Nacken- oder Rückenschmerzen, Übelkeit oder unerklärliche Müdigkeit hingewiesen haben.
Den Beschwerden sei aber nicht nachgegangen worden, deshalb sind sie bei Google auf die Suche gegangen, was sie denn haben könnten. Frauen sterben doppelt so oft an einem Herzinfarkt wie Männer. So viele schwere Herzerkrankungen und Herz-Todesfälle könnten verhindert werden, wenn Ärzte den Beschwerden der Patientinnen auf den Grund gehen und sich ausreichend Zeit für Untersuchungen nehmen beziehungsweise die Frauen zur Abklärung an einen Kardiologen überweisen würden. Frauenherzen ticken anders. Daher muss man bei Frauen bei jedem neuen Symptom zwischen Nasenspitze und Bauchnabel auch immer an das Herz denken und den Worst Case abklären. Frauen sollten immer zum Arzt gehen, wenn sie Anzeichen bemerken, die sie nicht kennen und beim Arzt auf eine entsprechende Abklärung bestehen“, rät Dr. Dinic.