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27. Februar 2025 Zurück

Umfrage zum Gender Health Gap: Die größten Hindernisse für bessere Frauengesundheit

Die medizinische Forschung orientiert sich seit Jahrzehnten vor allem am männlichen Körper. Doch Krankheiten äußern sich bei Frauen und Männern unterschiedlich. Die Umfrage der HanseMerkur Krankenversicherung* zur Wahrnehmung des Gender Health Gap zeigt, dass 70 Prozent der Menschen in Deutschland sich bei gesundheitlichen Beschwerden nicht ernst genommen fühlen, wobei junge Frauen besonders betroffen sind. Zudem empfinden viele das Gesundheitssystem als unausgewogen, da es geschlechtsspezifische Unterschiede zu wenig berücksichtigt und Informationsangebote zur Frauengesundheit fehlen. Die Mehrheit der Befragten (60 Prozent) findet es wichtig, geschlechterbezogene Unterschiede in der Gesundheitsversorgung abzubauen.

Mangelnde ärztliche Kompetenz, dass Frauen anders krank werden als Männer (36 Prozent) und zu wenig verfügbare Arzttermine (36 Prozent) nennen die Menschen in Deutschland als die größten Hindernisse für eine bessere Frauengesundheit. Auch die fehlende Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in der medizinischen Forschung (35 Prozent) wird als Problem erachtet. Auffällig: Bei all diesen Punkten sind es insbesondere die Frauen, die die Hürden sehen. Einigkeit unter den Geschlechtern herrscht hingegen bei den Punkten „zu wenig Informationsangebote / begleitende Unterstützung“ (je 22 Prozent) und „zu wenige, auf die Bedarfe von Frauen zugeschnittene Therapieangebote“ (23 Prozent Männer, 24 Prozent Frauen).

HanseMerkur

Bei der Erforschung von Medikamenten und Impfstoffen ist der männliche Körper in der Regel der Maßstab. Mit Blick auf die zunehmende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der medizinischen Versorgung ruft das bei den Menschen in Deutschland Sorgen hervor: 58 Prozent gehen davon aus, dass Frauen künftig weiterhin stark benachteiligt werden, wenn KI in der Medizin überwiegend aus Daten von Männern lernt. Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sind in diesem Punkt stark ausgeprägt. Während 67 Prozent der befragten Frauen das Risiko erkennen, sind es bei den Männern nur knapp die Hälfte (48 Prozent).

* Appinio-Umfrage im Auftrag der HanseMerkur, Erhebung der Daten im Juli 2024, 1.000 Befragte im Alter von 16 – 65 Jahren, nationalrepräsentativ für Alter, Geschlecht und Bundesland.

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