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9. September 2025 Zurück

Lust oder Frust? Reiseverhalten bei Haustieren

Menschen haben aus unterschiedlichen Gründen Lust auf Urlaub: Abenteuer erleben, etwas Neues entdecken oder einfach nur entspannen. Doch wie empfinden Haustiere das Reisen? Erleben sie eine Art Reiselust oder bedeutet Urlaub für sie vor allem Stress?

Ortswechsel bei Tieren: Was die Natur vormacht

Zunächst ein Blick in die freie Wildbahn: Dort ist der Ortswechsel oft eine Überlebensstrategie. Viele Tierarten wandern regelmäßig, um Nahrung zu finden, ihr Revier zu erweitern oder sich fortzupflanzen. So überwintern Zugvögel in wärmeren Regionen, während Fische einen geschützten Ort zum Laichen suchen. Wiederum andere ziehen ständige Ortswechsel aufgrund ihres Fluchtinstinkts vor. Für Haustiere gelten diese Faktoren in der Regel nicht. Sie leben in menschlicher Obhut und müssen keine weiten Distanzen zurücklegen, um zu überleben. Das verändert ihre Wahrnehmung des Reisens erheblich.

Tierisches Reiseverhalten: Zwischen Neugier und Überforderung

Ob ein Tier gerne reist, hängt stark von seiner Art und Persönlichkeit ab.

Hunde gelten gemeinhin als anpassungsfähig und neugierig. In Begleitung ihrer Bezugspersonen können sie neue Orte als spannend und bereichernd erleben. Neue Gerüche und Umgebungen können allerdings auch zu Überforderung führen. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl des Urlaubsdomizils die Hundefreundlichkeit vor Ort besonders zu berücksichtigen. Reiseforen geben dazu entsprechende Anhaltspunkte.

Anders als viele Hunde sind Katzen Gewohnheitstiere und bleiben meist lieber in ihrem bekannten Territorium. Ortswechsel können bei ihnen häufig zu Stress führen, der sich in Unruhe, Appetitlosigkeit oder aggressivem Verhalten äußert. Es liegt die Vermutung nahe, dass sie deswegen lieber in vertrauter Umgebung bleiben.

Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen. Für sie ist eine Reise meist keine gute Idee.

Alter, Vorerfahrung und Temperament spielen eine große Rolle. Ein gut sozialisierter Hundewelpe wird eine Reise vermutlich ganz anders erleben als eine ältere Katze, die ihr Zuhause nie verlassen hat.

Stresssignale erkennen und die richtigen Maßnahmen treffen

Haustierbesitzer können anhand von körperlichen und emotionalen Anzeichen erkennen, ob ein Tier Stress empfindet. Typische Warnsignale bei Hunden sind beispielsweise das Hecheln, Zittern oder Jaulen. Katzen hingegen verstecken sich, putzen sich übermäßig oder werden aggressiv, wenn sie Stress empfinden. Kleintiere nehmen in Stresssituationen oft nur wenig Futter zu sich oder wirken apathisch.

Entspannt reisen: Tipps für tierfreundliche Urlaubsplanung

Damit die Reise für das Haustier möglichst stressfrei verläuft, helfen folgende Maßnahmen:

Zu einer guten Reisevorbereitung zählt, Transportboxen oder -geschirr schrittweise einzuführen, zum Beispiel durch kürzere Testfahrten. Darüber hinaus ist ein Besuch beim Tierarzt zu empfehlen, um Impfungen und die mögliche Einnahme von Beruhigungsmitteln abzuklären. Auch sollte für den tierischen Mitreisenden eine spezielle Reiseapotheke mit im Gepäck sein. Während der Reise sind für Hunde regelmäßige Pausen mit ausreichend Bewegung und Wasser wichtig, damit sie sich körperlich wohlfühlen. Vertraute Decken oder Spielzeuge gehören als Geruchsträger ins Auto, während Lärm und eine Überreizung der Tiere zu vermeiden sind.

Wichtig ist: Nicht jedes Tier ist ein geborener Reisepartner. Für besonders stressanfällige Tiere kann eine Betreuung durch vertraute Personen oder eine gute Tierpension die deutlich bessere Lösung sein.

Weitere Beiträge und Insights rund um das Thema Haustiere finden Sie im Newsroom der HanseMerkur.