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Von Tanzen bis Wasserweitsprung: 6 Trendsportarten für Hunde

Sport kostet selbst den Menschen oftmals Überwindung, ist aber wichtig, um gesund zu bleiben – auch für unsere Vierbeiner. Das Sportprogramm mit dem Hund kann aber weit über die Gassi-Runde hinausgehen. Wir stellen sechs Hundesportarten vor, die Sie so vermutlich noch nicht kennen.

1. Agility: Power-Workout für ambitionierte Hunde

Tunnel, Hürden, Slalomstangen, Reifen: „Agility“ ist das perfekte Power-Workout für Hunde, denn es verlangt den Vierbeinern alles an Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer ab. Damit sie sich dabei hochkonzentriert austoben können, weisen ihnen die Hundebesitzer per Körpersprache, verbaler Kommandos und Hörzeichen den Weg durch die Parcours. Schnell wird klar: Hier kommt es nicht nur auf die körperliche Fitness und die Fähigkeiten des Hundes an – auch die präzise Kommunikation zwischen Tier und Mensch ist entscheidend und wird beim Agility gefördert. Die Parcours sind je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedlich aufgebaut, in Turnieren können die Hunde auch auf Zeit gegeneinander antreten. Für besonders ambitionierte Vierbeiner richtet der Verband für das Deutsche Hundewesen sogar eine Deutsche Meisterschaft im Agility aus.

Eine etwas einfachere Form von Agility und deshalb hervorragend für Sport-Einsteiger geeignet ist das “Hoopers Agility”. Bei der Hundesportart aus den USA müssen die Fellfreunde nicht über hohe Hürden springen und durch enge Slalomstrecken sprinten, sondern laufen stattdessen durch „Hoops“  – Tunnel mit großem Durchmesser. Deswegen ist Hoopers Agility anders als das klassische Agility auch für ältere oder körperlich eingeschränkte Hunde bestens geeignet. Das gilt ebenso für die Tierbesitzer, denn sie müssen die Parcours nicht mit ablaufen, sondern führen ihre Vierbeiner aus der Distanz.

2. Canicross: Gemeinsam zu Höchstgeschwindigkeiten

Auch beim „Canicross“ wird gelaufen, jedoch höchstens über natürliche Hindernisse. Alles, was es für den Lauf im Gelände braucht, ist eine flexible Leine, die Hund und Läufer miteinander verbindet, ein Hüftgurt sowie ein spezielles Hundegeschirr. Wichtig: Genutzt werden sollte unbedingt eine Canicross-Leine. Diese ist mit einem Ruckdämpfer versehen, der die notwendige Flexibilität gewährleistet. Das Prinzip des Sports, der ursprünglich als Training für Schlittenkunde entwickelt wurde, ist simpel, fordert aber Vierbeiner und menschlichen Partner gleichermaßen: Der Hund ist durch die Leine direkt mit dem Jogger verbunden und zieht ihn beim Laufen. Je nach körperlichen Konstitutionen und Leistungsständen können Höchstgeschwindigkeiten von über 30 km/h erreicht werden. Canicross verbessert die Ausdauer und stärkt das Vertrauen zwischen Hund und Hundebesitzer. Zudem bietet die Sportart auch Hunden mit hohem Energielevel, die in der Regel aber nicht frei herumlaufen können oder dürfen, eine sehr gute Möglichkeit zum Austoben.

Weil Canicross in Deutschland immer beliebter wird, hat der Verband Deutscher Schlittenhundsport Vereine e.V. einen eigenen Bereich für die Sportart geschaffen. 

3. Dogdancing: Tanz-Performance von Tier und Mensch

Mit dem „Dogdancing“ kommt ein weiterer Tiersporttrend aus den USA in unsere Gefilde. Der Name deutet bereits an, was dahintersteckt: Es geht ums Tanzen, wobei Tier und Mensch aktiv werden. Beide studieren gemeinsam eine Choreografie ein, die dann in Dogdancing-Turnieren zu passender Musik präsentiert wird. Während in sogenannten „Fun-Klassen“ der Spaß im Vordergrund steht, wird die Performance der Teams aus Hund und Hundebesitzer in den offiziellen Klassen von Punktrichtern bewertet. Das Dogdancing schult einerseits die Körperlichkeit des Hundes und andererseits das Gehör sowie seine Fähigkeit, auf Signale und Bewegungen seines Besitzers zu reagieren. Außerdem verbessert die Sportart die Kommunikation und stärkt das Vertrauen zwischen Hund und Mensch, der beim Dogdancing darüber hinaus seine Kreativität ausleben kann.

4. Dog Diving: Sprungewaltiger Wassersport

Ab ins Wasser: Beim „Dog Diving“ kommen die Wasserratten unter den Hunden voll auf ihre Kosten. Dabei nimmt der Hund einen langen Anlauf, um dann so weit wie möglich in ein Schwimmbecken zu springen, in dem sich ein Spielzeug befindet, das es zu fangen gilt. Neben der Weitsprungvariante „Big Air“ gibt es auch die Kategorie Hochsprung – das so genannte „Extreme Vertica“. In dieser muss der Hund während seines Sprungs ein Ziel erreichen, das sich in einer bestimmten Höhe über dem Wasser befindet. Dog Diving ist ideal für energiegeladene und wasserverliebte Fellfreunde, die sich beim Springen ins kühle Nass voll auspowern können. Der Sport schult die Konzentration, stärkt die Muskulatur und trainiert die Ausdauer der Hunde. Und: Dog Diving ist gelenkschonend.

5. Flyball: Staffellauf mit Ball

Vom Wasser zurück aufs Land, oder besser: auf die grüne Wiese. Denn dort findet „Flyball“ statt, bei dem zwei Teams aus je vier Hunden in einer Art Staffellauf gegeneinander antreten. Das Ziel besteht darin, vier Hürden zu überqueren, um den „Flyball“-Apparat zu erreichen, in dessen Vorrichtung sich ein Ball befindet. Diesen gilt es, mit dem Maul zu packen und ihn zurück zum Startpunkt zu transportieren. Erst dann darf der nächste Hund aus dem Team starten. Das Team, das zuerst alle Hunde und den Ball zurück ins Ziel bringt, gewinnt. Flyball fördert die Geschwindigkeit, die Sprungkraft und die Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Außerdem bietet es aufgrund der vielseitigen Aufgaben eine hohe Motivation und erfordert – anders als viele andere Tiersportarten –Teamarbeit.

6. Mantrailing: Gute Spürnasen gefragt

Zum Schluss noch eine Trendsportart für Hunde, bei der neben der Ausdauer und der Konzentration der natürliche Spürsinn gefordert ist. Beim „Mantrailing“ muss der Hund eine versteckte Person anhand ihres Geruchs finden. Viele kennen das wahrscheinlich aus Kriminalfilmen. Denn das Mantrailing kommt auch im Bereich von Rettungs- und Diensthunden zum Einsatz – dort allerdings mit anderen Anforderungen als bei der sportlichen Variante. Das Mantrailing kann das Selbstvertrauen des Hundes stärken und ermöglicht es ihm, seine natürlichen Instinkte auszuleben und dabei sportlich aktiv zu sein.

Fazit: Spiel, Spaß und Gesundheit für Hunde und ihre Besitzer

Zugegeben, manch eine der vorgestellten Hundesportarten mag etwas verrückt klingen. Einen Mehrwert für die Tiere und ihre Besitzer bieten sie aber allemal. Denn neben dem körperlichen Training, das unter anderem die koordinativen Fähigkeiten, die Beweglichkeit und die Kondition fördert, werden auch das Vertrauen, die Kommunikation und die Beziehung zwischen Mensch und Tier gestärkt. Wichtig: Um gemeinsam Spaß zu haben und das Wohlbefinden des geliebten Vierbeiners zu verbessern, muss es nicht immer die Profi-Variante von Dog Diving oder Flyball sein –mit etwas Fantasie lassen sich schnell vereinfachte Formen der verschiedenen Disziplinen kreieren, die nicht weniger Freude bereiten als die „Originale“.

Übrigens: Die HanseMerkur sorgt mit ihrer neuen Hundehalter-Haftpflichtversicherung dafür, dass Frauchen und Herrchen beim Ausüben dieser Sportarten keine böse Überraschung erleben.