Das erste Lebensjahr: Früherkennung und Impfungen im Fokus
Entscheidend, um mögliche Erkrankungen bei Kindern frühzeitig zu erkennen, sind die sogenannten „U“-Untersuchungen. Dabei werden der allgemeine Gesundheitszustand und die altersgemäße Entwicklung des Kindes ärztlich überprüft. Insgesamt gibt es neun U-Untersuchungen, von denen sechs im ersten Lebensjahr stattfinden. Die U1 wird als Erstuntersuchung unmittelbar nach der Geburt durchgeführt, unter anderem wird das Kind auf lebensbedrohliche Komplikationen und behandlungsbedürftige Erkrankungen gecheckt, außerdem werden Atmung und Herzschlag sowie andere lebenswichtige Funktionen untersucht.
Im Anschluss folgen in verschiedenen Zeitabständen fortlaufend fünf weitere „U“-Untersuchungen bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Untersucht werden unter anderem Organe, Sinnesorgane, Trink-, Verdauungs- und Schlafverhalten, Motorik, Nervensystem, Wachstum und vieles mehr. Die Untersuchungen sind gesetzlich festgelegt und werden in einem Kinderuntersuchungsheft, auch als „Gelbes Heft“ bekannt, dokumentiert. Im Rahmen der elektronischen Patientenakte (ePa) können Familien auch das elektronische Kinderuntersuchungsheft nutzen.
Ebenfalls zur Kindergesundheit im ersten Lebensjahr werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) verschiedene Impfungen empfohlen. Es beginnt mit der ersten Grundimmunisierung gegen Rotaviren nach sechs Wochen. In den anschließenden Monaten folgen Impfungen gegen Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hib, Diphtherie und Hepatitis B, die bis zum 14. Lebensmonat dreimal zur Grundimmunisierung wiederholt werden. Zur Grundimmunisierung gegen Mumps und Röteln, Masern sowie Windpocken empfiehlt die STIKO zwei Impfungen, die erste zwischen den ersten elf und 14 Lebensmonaten, die zweite frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung ab dem 15. Lebensmonat. Wichtig: Verschiedene Impfungen können, falls nötig, verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.