Zuhause sprechen viele Kinder eine andere Sprache als in der Schule. Integration findet längst nicht mehr nur in Behörden oder Kursräumen statt, sondern im Alltag – dort, wo Menschen miteinander leben, arbeiten und sich begegnen. Daran erinnert jedes Jahr der 18. Dezember – der „internationale Tag der Migranten“.
Sprache ist dabei der entscheidende Faktor. Wer die deutsche Sprache spricht, findet leichter Zugang zu Bildung, Arbeit und dem sozialen Leben. 2024 begannen rund 363.000 Menschen einen Integrationskurs – ein Rekordwert, der die hohe Motivation zur gesellschaftlichen Teilhabe unterstreicht (Quelle: Statistisches Bundesamt). Zumal: Wer Behördenbriefe nicht versteht, wird unsicher. Wer Gesprächen im Job nicht folgen kann, bleibt oft unter seinen Möglichkeiten und wer körperliche Symptome nicht beschreiben kann, erhält später Hilfe. Kurzum: Sprache beeinflusst maßgeblich soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Chancen.
Dass Sprache viel mehr ist als nur ein Werkzeug zeigt die Geschichte von TV-Star Yared Dibaba (56) eindrucksvoll: Als kleiner Junge kam er aus Äthiopien nach Norddeutschland und landete in einem norddeutschen Ort, in dem überwiegend Plattdeutsch gesprochen wurde. Mit Neugier und Offenheit lernte er Sprache – und fand so seinen Platz in der Gemeinschaft. Im Interview verrät Dibaba, der 2025 erneut die Verleihung des HanseMerkur-Preises für Kinderschutz moderierte, warum Sprache für ihn bis heute der Schlüssel zur Teilhabe ist.