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Hamburg, 2. Februar 2024 Zurück

Social Day - Bei den Schlumpern ist Kreativität gefragt - Teil 3

Für den Social Day hatten die Auszubildenden und dualen Studierenden dieses Mal drei Initiativen zur Auswahl. In den großen und hellen Räumlichkeiten der Ateliergemeinschaft „Die Schlumper“ trifft man künstlerisch hochbegabte Menschen mit psychischen, körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Die gemalten Bilder der Künstler werden regelmäßig in Galerien ausgestellt und dort auch zum Verkauf angeboten. In der Einrichtung werden die Künstler von Assistenten betreut, die sich um sie kümmern und auch für die Verwaltung der Einrichtung zuständig sind. Die Assistenten sind Künstler und teilweise auch Pädagogen oder haben eine Fortbildung in dem Bereich absolviert. Eines haben hier alle gemeinsam: Sie lassen ihrer Kreativität freien Lauf.

Nach einer kurzen Führung durch das Atelier und vielen Vorstellungsrunden, wurden Luci Ho und Jannick Lütjens in die alltäglichen Tätigkeiten miteingebunden. Neben vielen interessanten Gesprächen mit den Künstlern, über ihre und andere Kunstwerke, haben die beiden tatkräftig beim Bespannen der Leinwände unterstützt.

Was hat dich am meisten überrascht?

"Wie sehr die eigenen Erfahrungen, Sorgen und Wünsche in das Kunstwerk einfließen. Ihre Träume und Wünsche spiegeln sich überall wider, baut der eine viele Walkmans und bastelt Schnecken, malt ein anderer viel zum Thema Geschichte und Politik." (Luci Ho)

Die Schlumper vereint ihre Kunst, die in dem schönen Alterier sehr beeindruckt. Doch hinter jedem Bild steckt ein Künstler, mit seiner eigenen Geschichte. Nicht jedes Bild erzählt von Glück und Fröhlichkeit, es werden ebenso private Probleme und weltpolitische Themen in den Kunstwerken verarbeitet. Luci berichtet von ihrem Gespräch mit einem Assistenten: „Uns wurde erzählt, mit welchen Problemen die Künstler hier in ihrem Leben konfrontiert werden. Viel hat mit dem eigenen Privatleben und ihren abbauenden Eltern zu tun, die teilweise ihre einzigen Bezugspersonen sind. Viele machen sich um ihren Unterhalt Gedanken. Sie alle erhalten eine Grundsicherung, die kaum ausreichend ist. Politische Probleme sind hier deutlich spürbar.“

Was hat dich am meisten bewegt?

"Die große Motivation, die ausgeprägte Kreativität und den Spaß der einzelnen Künstler zu beobachten. Ihre Kunstwerke sind ebenso unterschiedlich wie die unterschiedlichen Menschen, die hier zusammenkommen." (Jannick Lütjens)

Neben den fertigen Kunstwerken konnten sich Luci und Jannick durch über 20 veröffentlichte Bücher der Schlumper blättern, die teilweise Werke der Künstler und ihre Geschichte zeigen. „In der Vergangenheit wollte ich zwischen meinem Abitur und der Ausbildung ein FSJ machen und in einer Schule für Behinderte aushelfen. Die Möglichkeit musste ich durch private Umstände aufgeben, deshalb war ich umso dankbarer den Social Day ermöglicht zu bekommen“, erklärt Luci in ihrem Rückblick auf den Tag bei den Schlumpern.

Freunde der Schlumper e.V. erhielt für das Kooperationsprojekt „Louise Schroeder Schule und „Die Schlumper“ 2014den HanseMerkur Preis für Kinderschutz. Es ist einer von fast 180 Preisträgern, die wir in über 40 Jahren für ihr soziales Engagement im Kinder- und Jugendschutz ausgezeichnet haben. Mit dem Social Day möchten wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, während ihrer Ausbildung oder ihres dualen Studiums einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Hinein in eine Welt, in der sie sich sonst eher nicht bewegen.