Doch der Weg durch das Bildungssystem ist für viele Kinder und Jugendliche nicht immer einfach. Im Gegenteil: Das wiederholte Fernbleiben vom Unterricht, das als Schulabsentismus bezeichnet wird, ist in Deutschland ein wachsendes Problem. Schätzungen zufolge fehlen jährlich zwischen fünf und zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland regelmäßig unentschuldigt im Unterricht (Quelle: Deutsches Jugendinstitut). Die Ursachen sind vielfältig: familiäre Belastungen, Überforderung, Mobbing oder psychische Probleme können dazu führen, dass junge Menschen der Schule fernbleiben. Dies gefährdet nicht nur ihre schulische Entwicklung, sondern auch ihre sozialen Chancen und Zukunftsperspektiven.
Umso wichtiger sind Initiativen, die gezielt auf diese Herausforderungen reagieren. Ein herausragendes Beispiel ist das Handwerkerinnenhaus Köln, das 2025 mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichnet wurde. Mit praxisorientierten Bildungsangeboten unterstützt es Mädchen und junge Frauen, ihre Stärken zu entdecken und Selbstvertrauen aufzubauen. Durch handwerkliche Projekte werden nicht nur fachliche Kompetenzen vermittelt, sondern auch Schlüsselqualifikationen gestärkt, die für den weiteren Bildungsweg entscheidend sind. Das Handwerkerinnenhaus setzt sich auch dafür ein, Schulabsentismus frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu finden.
Mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz werden regelmäßig Initiativen gewürdigt, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit engagieren. Viele dieser Projekte bieten gezielte Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die Gefahr laufen, den Anschluss an die Schule zu verlieren. Sie zeigen, wie wichtig es ist, hinzuschauen, zuzuhören und individuelle Wege der Förderung zu gehen.
Wie gelingt es, Schulabsentismus frühzeitig zu erkennen? Was können Eltern tun, wenn ihr Kind nicht mehr zur Schule gehen möchte? Charlotte Senf vom Handwerkerinnenhaus Köln gibt im Interview Einblicke in die Ursachen und hilfreiche Tipps.