Selbst gewaltfreie Lösungen finden, um Probleme zu lösen
Wie sieht das Programm „Couragierte Kinder“ konkret aus? Das Team analysiert zunächst gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften der jeweiligen Einrichtung die Ist-Situation und den Bedarf. Werden Spannungen innerhalb des Pädagogen-Teams festgestellt, werden diese mithilfe von Konfliktlösungsstrategien und Teambuilding-Maßnahmen versucht zu lösen. Erst danach startet die eigentliche Arbeit mit den Kindern: Ausgestattet mit zwei Handpuppen erarbeiten die Mitarbeitenden des Vereins mit den Kindern und den pädagogischen Fachkräften spielerisch Konfliktlösungsstrategien und fördern mit Kooperations- und Selbstwahrnehmungsübungen die Empathiefähigkeit sowie die sozialen Kompetenzen der Kinder.
Dabei achten sie darauf, dass die Kinder selbst einen Lösungsweg finden. Alle Lösungsvorschläge werden wertfrei aufgenommen und hinterfragt: Die Kinder werden dazu aufgefordert, darüber nachzudenken, wie sie sich bei den jeweiligen Lösungsvorschlägen fühlen, und kommen schnell zu dem Ergebnis, dass Gewalt keine Lösung sein kann. Mithilfe verschiedener Empathie-Übungen erfahren sie außerdem, wie schmerzhaft Ausgrenzung und Mobbing sind. Ziel des Programms ist ein gewaltfreies, wertschätzendes und respektvolles Miteinander. Die Gruppen werden für mindestens ein Jahr begleitet, um das Erlernte nachhaltig zu etablieren. Für das Programm sind jeweils 20 Stunden angesetzt, den Turnus bestimmen die Einrichtungen selbst.
Bereits die Jüngsten für ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander zu sensibilisieren, schafft die Basis für ein demokratisches Bewusstsein. Deswegen und vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklung ist die Auszeichnung des Projektes mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ein richtiges und vor allem wichtiges Zeichen.