Teil dieses Netzwerkes renommierter Kinderschutzexperten zu sein, hat für die HanseMerkur eine große Bedeutung. Zum einen, weil mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz seit über 40 Jahren Initiativen ausgezeichnet werden, die sich in besonderem Maße im Kinder- und Jugendschutz engagieren. Zum anderen, weil wir mit der Gründung der HanseMerkur Preis für Kinderschutz Academy genau aus diesem Netzwerkgedanken heraus eine begleitende Plattform geschaffen haben, über die sich Initiativen regelmäßig austauschen und die sie mit Informationsformaten in ihrer wichtigen Arbeit zum Wohl des Kindes zu unterstützt.
Zu den 14 Experten, die an dem Abend in Düsseldorf vertreten waren, gehören unter anderem Sven Schneider, ehemaliger Dezernatsleiter „Zentrale Auswertungs- und Sammelstelle Kinderpornografie“ beim Landeskriminalamt NRW. Das Team im LKA sichtet mittlerweile mehrere Petabytes an kinderpornografischen Bildern – ein ständiger Wettlauf gegen die Täter. Mit dabei war auch Prof. Dr. Sibylle Banaschak, Leitende Oberärztin des Kompetenzzentrums Kinderschutz NRW. Ihr Ziel ist es, die Akteurinnen und Akteure darin zu unterstützen, ihre Rolle im medizinischen Kinderschutz kompetent, angemessen und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten wahrzunehmen. Dr. Ralf Kownatzki, ist Kinderarzt und Mitgründer des Vereins RISKID e. V., einem Informationssystem für Ärzte bei Verdachtsfällen von Kindesmisshandlung. Mit RISKID kann sich ein Arzt insbesondere bei Arztwechsel über auffällige Vorbefunde informieren, damit Eltern, die durch häufige Arztwechsel versuchen, einer Strafe zu entkommen, keine Chance mehr haben. Birgit Köppe-Gaisendrees ist Leiterin der Ärztlichen Kinderschutzambulanz in Remscheid, welche 2021 mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichnet wurde. Im Auftrag von Jugendämtern erstellen die Experten psychodiagnostische Gutachten bei Kindern, die in der Familie Vernachlässigung, Misshandlung oder sexuellen Missbrauch erfahren haben. In der Regel geht es dabei um Einschätzungen zur Erziehungsfähigkeit der Eltern und zu der Frage, ob die Familie für das Kind noch ein sicherer Ort ist.
Der Abend war ein intensiver Austausch zur Verbesserung des Kinderschutzes. Einzelne Themen werden in Kleingruppen in den kommenden Wochen weiter vorangetrieben. Eine Fortsetzung für das kommende Jahr ist bereits geplant.