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Workation: Vor- und Nachteile der Kombination aus Arbeit und Reise

Bei Sonnenschein mit Meerblick am Laptop arbeiten und nach Feierabend an den Strand: Für einige sieht so – zumindest für ein paar Wochen – der Alltag im Jahr 2024 aus. Denn „Workation“ ist einer der Trends, seit die COVID19-Pandemie unseren Berufsalltag verändert hat. Aber hat das „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ auch negative Aspekte? Wir nennen Vor- und Nachteile von Workation.

Produktivität und Inspiration

Pro: Wer im Homeoffice arbeitet, hat wahrscheinlich schon die Erfahrung gemacht, dass der Wechsel der Arbeitsumgebung dazu beitragen kann, mentale Blockaden zu lösen und produktiver zu arbeiten: ein paar Stunden am Schreibtisch, dann auf den Balkon oder auch mal eine kurze Auszeit auf der Couch helfen unserem Gehirn auf die Sprünge. Vor allem, wenn Kreativität gefragt ist, kann die unmittelbare Umgebung Inspiration und Denkanstöße geben. Das gilt speziell an neuen Orten fernab des Gewohnten – Berge, Strand oder Metropolen bieten einen ganz besonderen Kontrast zum Arbeitsalltag. Auch das Klima hat einen positiven Effekt: Sonne und angenehme Temperaturen können den Stresslevel sinken lassen und steigern das allgemeine Wohlbefinden.

Contra: Die Wohlfühlatmosphäre kann dazu führen, dass wir uns tatsächlich so verhalten, als seien wir dort, wo wir eigentlich nicht sind: im Urlaub. Die Gefahr der Ablenkung in natürlicher Umgebung oder im Trubel einer Großstadt liegt nahe, zulasten von Konzentration und Produktivität. Auch hervorragendes Wetter hat eine Schattenseite: So kam die Studie einer japanischen Bank zu dem Ergebnis, dass die Mitarbeitenden bei Regen sowohl genauer als auch schneller arbeiteten als bei gutem Wetter. Die Erklärung: Sonne und strahlend blauer Himmel lassen die Gedanken abschweifen, Mitarbeitende denken daran, was sie statt der Arbeit alles im Freien machen könnten – bei Regen ist das hingegen nicht der Fall.[1]

Work-Life-Balance

Pro: Als großer Vorteil des Homeoffice gilt die bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem: Wir sparen uns Arbeits- und Heimweg und somit Zeit, können in der Mittagspause Einkäufe erledigen oder zum Joggen gehen. Das alles ist auch in der Workation möglich. Zusätzlich gibt es in der gewonnenen Zeit noch mehr zu erleben als zu Hause – besondere Orte, neue Kulturen oder kulinarische Hot Spots. Kurzum: Die Work-Life-Balance, das Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben, ist im Einklang.

Contra: Die Möglichkeit, an anderen Orten als dem Büro arbeiten zu können, ist nicht für alle gleichbedeutend mit einer besseren Work-Life-Balance. In einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sagen 48 Prozent der Befragten, Homeoffice verbessere nicht die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben. 18 Prozent geben an, die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit würden verschwimmen – eine große Gefahr, mit der einhergehend die Arbeitsstunden steigen und die freie Zeit weniger wird. Das gilt im heimischen Homeoffice ebenso wie an Urlaubsorten. Das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit kann den Erholungseffekt erheblich beeinträchtigen, die Work-Life-Balance wird schlechter.

Persönliche und berufliche Entwicklung

Pro: Wer in einem anderen Land arbeitet, kann dies nutzen, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, eine neue Kultur kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Das kann langfristig auch die Entwicklung der eigenen beruflichen Karriere unterstützen und neue Möglichkeiten eröffnen. Dies gilt insbesondere für Berufe in einem globalen Umfeld, bei denen das Netzwerken und der internationale Austausch essenziell sind.

Contra: Zwar hat sich das Remote-Arbeiten mittlerweile etabliert, viele Arbeitgeber und -nehmer bevorzugen trotzdem ein Modell, bei dem sie zumindest an ein bis zwei Tagen im Büro präsent sind. Denn Online-Meetings können den direkten, oft auch zufälligen Austausch auf dem Flur oder beim Kaffee nicht gänzlich ersetzen. Diese Möglichkeit besteht bei einer längeren Workation nicht. Das kann die Kommunikation zu den Kollegen und Kolleginnen beeinträchtigen und zu einem Gefühl der Isolation führen. 

Weitere Aspekte

Wer Workation plant, sollte sich ausgiebig Gedanken über die Finanzierung machen, denn ein längerer Auslandsaufenthalt ist in der Regel teurer als das Leben in der heimischen Wohnung. Auch kann es je nach Zielort zu Problemen mit der Technik kommen, eine gute technische Infrastruktur ist Grundvoraussetzung, um remote effizient arbeiten zu können.

Schlussendlich ist die Beantwortung der Frage, ob Workation mehr Vor- oder Nachteile bietet, typabhängig: Während sich mit dem Arbeiten an fernen Orten für einige ein Traum erfüllt, kann das Model für andere mit erheblichen Schwierigkeiten einhergehen. Ein sorgfältiges Abwägen der Pros und Contras sowie eine umfassende Planung sollten deswegen immer berücksichtigt werden.

Rund um die Absicherung von Workations gibt es viele Unsicherheiten, da es weder eine private Urlaubsreise noch eine Entsendung ist. Diese Lücke füllt der HanseWORKATION-Tarif, mit dem Unternehmen ihre Mitarbeitenden optimal absichern können. Mehr Informationen finden Sie hier.


[1] https://psycnet.apa.org/record/2014-01192-001