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Traumurlaub oder doch nicht? Wenn Vorstellung und Realität auseinandergehen

Arbeiten unter Palmen, nachhaltig wohnen in den Alpen, im Campingbus unter freiem Himmel schlafen: Was in der Theorie nach dem perfekten Urlaub klingt, kann in der Realität ganz anders aussehen. Da hilft es, sich bereits bei der Reiseplanung mit möglichen Abweichungen von der Idealvorstellung auseinanderzusetzen. Wir erklären, was aktuelle Urlaubstrends versprechen, aber nicht immer halten können. 

Workation: Entspanntes Arbeiten unter Palmen?

Arbeiten, wo andere Urlaub machen – das Modell „Workation“ macht es möglich. Aber: Das Bild vom „Strandkorb-Homeoffice“ ist trügerisch. Zwar können Menschen, die überwiegend digital arbeiten, ihren Job theoretisch an jedem Ort der Welt ausüben, in der Praxis funktioniert das aber nicht immer. Denn zum einen ist die technische Infrastruktur, die es braucht, um so produktiv wie in heimischen Gefilden arbeiten zu können, nicht überall gegeben. Und zum anderen könnte es schwerfallen, schwitzend unter Palmen und mit Aussicht auf das kühle Nass konzentriert einer anspruchsvollen Tätigkeit nachzugehen. Auch die Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit kann zum Verhängnis werden, wenn die Mischung aus Job und Urlaub nicht stimmt und die Work-Life-Balance sinkt. Mehr zu den Vor- und Nachteilen der Workation gibt es hier.

Nachhaltiger Tourismus: Reisen mit gutem Gewissen?

Der Nachhaltigkeitsaspekt ist für viele ein entscheidendes Kriterium bei der Urlaubsplanung geworden.1 Dementsprechend hat sich der nachhaltige Tourismus zu einem eigenen Segment in der Reisebranche entwickelt: Zertifizierte Eco-Hotels statt riesige Hotelanlagen mit hohem Energieverbrauch sind nur ein Merkmal. Der Trend führt jedoch auch dazu, dass das vermeintlich nachhaltige Reisen gar nicht so umweltschonend ist, wie es suggeriert wird. Einige Reiseanbieter sind immer noch relativ intransparent, was ihre Nachhaltigkeitspraktiken betrifft. Urlauber, die in puncto Umweltschutz auf Nummer sicher gehen wollen, sollten sich daher vor der Reise ausführlich über das Angebot informieren – die Websites der Anbieter geben Aufschluss, auch wenn einiges erst im „Kleingedruckten“ zu finden ist. Ob und wie nachhaltig ein Hotel tatsächlich ist, verraten auch die Umweltlabels, mit denen sie ausgezeichnet werden. Eine Übersicht der Labels gibt es hier.


[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1253873/umfrage/umfrage-zum-thema-nachhaltigkeit-unter-reisenden-weltweit/

Vanlife: Ist Minimalismus wirklich mehr?

Morgens mit dem eigenen Camper losfahren und abends am Strand unter freiem Himmel einschlafen – so sieht für viele die romantisierte Vorstellung vom Vanlife aus. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Denn neben Freiheit, Abenteuer und Einfachheit bringt ein Roadtrip auch verschiedene Herausforderungen mit sich. Eine davon ist der geringe Komfort auf kleinstem Raum. Zwar ist die Idee einer minimalistischen Lebensweise für Vanlife-Fans einer der Gründe für diese Art des Reisens, die Organisation und Umsetzung von alltäglichen Aufgaben wie Kochen, Waschen oder Schlafen auf wenigen Quadratmetern kann jedoch viel Energie und Nerven kosten. Bevor es auf eine längere Reise geht, sollte der Alltag im Van deswegen unbedingt vorher einmal über ein langes Wochenende erprobt werden.

Wichtig für Vanlife-Reisende ist eine umfassende Urlaubsplanung. Denn so schön die Vorstellung vom flexiblen Reisen im Van auch ist, sollten zumindest Camping- bzw. Übernachtungsplätze im Voraus recherchiert werden. Dort gibt es Zugang zu Sanitär- und Waschanlagen und mehr Sicherheit im Vergleich zum Wildcampen – das darüber hinaus in vielen Regionen nicht erlaubt ist.

Städtetrips: Ist Sightseeing wirklich Urlaub?

In eine andere Kultur eintauchen, berühmte Bauwerke anschauen, lokale Restaurants und Bars genießen: Städtetrips zählen nach wie vor zu den beliebtesten Arten des Reisens. Aber auch hier können Idealvorstellung und Realität stark voneinander abweichen. Vor allem an den bekannten Sehenswürdigkeiten kommt es in den Städten häufig zur Ansammlung großer Menschenmassen. Das kann stressig werden und das Erlebnis trüben. Umso wichtiger ist es, einen Städtetrip vorab ausführlich zu planen und sich mit Menschen auszutauschen, die bereits vor Ort waren. Außerdem lohnt es sich, sofern es die persönlichen Umstände zulassen, in der Nebensaison zu verreisen. Denn dann werden die großen Städte weniger besucht. Auch ein Trip in jene Städte, die etwas im Schatten der berühmtesten Orte stehen, aber trotzdem sehr viel zu bieten haben, sollte in den Überlegungen eine Rolle spielen. Dort sind die touristischen Hotspots meist weniger überlaufen.

Sprachbarrieren oder nicht: Reicht Englisch überall aus?

Immer wieder für Verwirrung sorgt die Tatsache, dass das Englisch-Niveau an den internationalen Urlaubsorten stark variiert. Während in den skandinavischen Ländern die Kommunikation in englischer Sprache kein Problem darstellen dürfte, stuft das Bildungsunternehmen Education First (EF) die englische Sprachkompetenz unter anderem in Italien, Spanien und Frankreich als nur mittelmäßig ein. Tipp: Am entspanntesten lässt es sich reisen, wenn man zumindest ein paar Standardsätze, die häufig verwendet werden, in der Landessprache parat hat. Im digitalen Zeitalter können dabei auch Apps unterstützen.

Fazit: Vorstellung und Realität können beim Urlauben weit auseinanderklaffen. Wer seine Reise umfassend plant und auf Eventualitäten vorbereitet ist, sollte aber trotz unerwarteter Herausforderungen im Urlaubsort eine gute Zeit verbringen.

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