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Eco-Volunteering: Urlaub im Dienste der Natur

Nicht nur sich selbst, sondern auch der Um- und Tierwelt etwas Gutes tun: Das ist die Idee des Eco-Volunteering. Dabei nutzen Freiwillige ihre Urlaubszeit komplett oder teilweise, um an organisierten Programmen teilzunehmen, bei denen sie Lebensräume an Land und im Wasser säubern, Wälder aufforsten oder sich um bedrohte Tiere kümmern. Wir stellen einige Formen des Eco-Volunteerings vor. 

Freiwillige schützen Ozeane und ihre Bewohner

Gemeinsam mit anderen Engagierten Müll einsammeln wird immer beliebter, insbesondere in Wäldern und an Stränden. Doch die sogenannten „Beach Clean Ups“ sind nicht die einzige Aktion, bei der Freiwillige in den Küstenregionen Gutes für die Umwelt tun können. So bieten einige Organisationen die Möglichkeit an, sich am Schutz der Korallen zu beteiligen und sie beispielsweise auf den Malediven oder Seychellen anzupflanzen. Als artenreichstes marines Ökosystem der Welt sind Korallenriffe von großer Bedeutung. Sie beherbergen rund ein Viertel aller bekannten Meeresarten, obwohl sie nur weniger als ein Prozent der Ozeanfläche ausmachen. Darüber hinaus tragen die Nesseltiere zur Regulation des globalen Kohlenstoffkreislaufs bei, dienen als natürliche Wellenbrecher und sind Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Die Freiwilligen vor Ort entwickeln neben dem Anpflanzen Maßnahmen zum Erhalt des Riffs, sammeln Wasserdaten oder begleiten die wichtige Arbeit in den sozialen Medien. 

Auch andere Tiere können Urlaubs-Freiwillige unterstützen, zum Beispiel Meeresschildkröten. Durch Fischernetze, Umweltverschmutzung und Wilderei sind sie vom Aussterben bedroht.1 Freiwilligenprojekte sollen helfen, dem entgegenzuwirken. Die Teilnehmenden säubern die Tiere, füttern und pflegen sie. Entsprechende Projekte für engagierte Reisende gibt es unter anderem in Sri Lanka und Griechenland. Weitere Volunteering-Angebote widmen sich Meeresbewohnern wie Haien und Delfinen.

1https://www.brisant.de/meeres-schildkroeten-aussterben-102.html

Verletzte Tiere pflegen und vor dem Aussterben schützen

Neben den Meeresbewohnern sind auch viele Tiere, die auf dem Land leben, vom Aussterben bedroht. Volunteer-Programme rund um den Globus rücken ihren Schutz in den Fokus. Ein Beispiel ist die Arbeit in einer sogenannten Auffangstation: Dort leben gerettete Tiere, die zuvor sehr schlechten Bedingungen ausgesetzt waren und nun ein neues Leben in einem geeigneteren Lebensraum mit artgerechter Ernährung bekommen. Die Freiwilligen lernen die Tiere, ihre Bedürfnisse und Lebensweise im Detail kennen, versorgen sie, säubern die Gehege und leisten bei weiteren täglich anfallenden Aufgaben einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz. 

Vom Aussterben bedroht sind leider viele Elefantenarten. Zum Beispiel der Afrikanische Waldelefant oder der Afrikanische Savannenelefant. Wildschutzprojekte, in denen Freiwillige ebenfalls mitarbeiten können, helfen, die Situation in Afrika zu verbessern. Unter anderem werden verletzte Tiere gepflegt oder gesunde Elefanten durch GPS getrackt. So können ihre Wanderungen verfolgt und wichtige Forschungsergebnisse gesammelt werden, um auf dieser Datenbasis den Artenschutz weiter zu verbessern. Neben den Elefanten profitieren davon auch Nashörner, Löwen, Leoparden, Büffel, Wildhunde, Hyänen und andere Wildtiere. 

Aufforstung und ökologische Farmarbeit

Auch an Land gibt es viele Möglichkeiten für Freiwillige, die ihren Urlaub für den Umweltschutz nutzen möchten. Neue Bäume pflanzen, Bewässerungssysteme an Feldern installieren, Grünstreifen für Insekten und Vögel anlegen: Aufforstung leistet einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung von Ökosystemen, zur CO2-Bindung und zum Schutz der Artenvielfalt. Projekte dazu gibt es in vielen Teilen der Welt, aber auch in Deutschland. Eine weitere Tätigkeit im Rahmen von Eco-Volunteering-Programmen ist der Aufbau einer Öko-Farm. Sie folgt dem Konzept der Permakultur, die sich an den Kreisläufen und Prinzipien der Natur orientiert und Gartenbau, Architektur, Energieversorgung, Sozialsysteme, Bildung und Gemeinschaftsleben umfasst. Typische Aufgaben im Rahmen der Farmarbeit sind das Bepflanzen und Bestellen der Felder, das Versorgen der Tiere und andere Routinetätigkeiten. Und: die Einbindung der Gemeinschaft, damit sie ihre Farmen langfristig und ökologisch nachhaltig ohne Unterstützung pflegen und bewirtschaften können. Der Schwerpunkt der Projekte liegt auf dem afrikanischen Kontinent, es gibt aber auch Angebote in Südamerika, Asien und Europa. 

Von Slow Travel bis Workation: weitere Reisetrends

Eco-Volunteering ist eine ganz besondere Art, im Urlaub die Natur zu schützen. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, umweltbewusst zu reisen. Andere dienen hingegen der Entschleunigung oder verbinden Urlaub und Arbeit: Mehr Informationen zu den aktuellen Reisetrends gibt es hier.