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Coolcation, Ecotourism, Slow Travel: Das sind die aktuellen Reisetrends

Der Klimawandel verändert unseren Planeten und erfordert tiefe Veränderungen in verschiedenen Lebensbereichen. Das hat bei vielen zu einem bewussteren Umgang mit den natürlichen Ressourcen geführt. Auch beim Urlauben: In einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2022 gaben 40 Prozent der Befragten an, Nachhaltigkeit spiele für sie in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle im Bereich Urlaub und Reisen.1 Dementsprechend haben sich die Reisetrends verändert – zum Schutz der Umwelt, aber für einige auch, um den steigenden Temperaturen im Sommer zu entgehen. Andere wiederum verbinden Arbeit und Urlaub, wie Vocation und Bleisure Travel zeigen. Wir erklären die aktuellen Reisetrends.

[1]https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365429/umfrage/umfrage-zur-rolle-von-nachhaltigkeit-bei-urlaubsreisen/

Slow Travel: Weniger ist mehr

Beim „Slow Travel“ ist der Name Programm. Es dreht sich alles um den bewusst entschleunigten Urlaubsgenuss. Slow Travel setzt auf das Prinzip „Weniger ist mehr“: Das auf Quantität ausgerichtete Abklappern einer Liste bekannter Sehenswürdigkeiten weicht der Qualität des individuellen Erlebens durch den Austausch mit den Menschen und dem Kennenlernen der kulturellen Gegebenheiten vor Ort. Als ein Gegenentwurf zum Massentourismus findet Slow Travel am besten in der Nebensaison statt. Denn dann kann die Destination entspannt erkundet werden. Und Slow Travel ist, wo nur eben möglich, nachhaltig, beispielsweise bei der Nutzung von örtlichen Transportmitteln.

Ecotourism: Im Einklang mit der Natur

Immer beliebter wird der Ecotourism (Ökotourismus), bei dem es darum geht, umweltschonend zu reisen und dabei die Natur zu erleben. Reisende entscheiden sich häufig für eine CO2-sparende Anreise per Zug und wählen ihre Unterkunft bewusst nach ökologischen Kriterien aus: Wie wird der Strom erzeugt? Aus welchen Materialien wurden die Unterkünfte gebaut? Weil der Ökotourismus weiter boomt2, entstehen immer mehr Eco-Hotels, die mit nachhaltiger Energie betrieben werden und auf eine Reihe von Maßnahmen setzen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Diese Hotels sind in der Regel durch verschiedenen Öko-Labels zertifiziert. Eine Übersicht zu den wichtigsten Öko-Labels gibt es hier.


[2] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365634/umfrage/marktvolumen-im-bereich-oeko-tourismus-weltweit/


 

Staycation: Urlaub vor der eigenen Haustür

Urlauben in der Umgebung wurde in Zeiten von COVID-19 plötzlich zur Reisevariante Nummer eins – und ist auch nach der Pandemie als Trend geblieben. Denn „Staycation“ schont die Umwelt, den Geldbeutel und Nerven, weil die lange Anreise entfällt. Hinzu kommt: Wer seine Nachbarstadt oder die umliegende Natur intensiv erkundet, lernt diese noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen und wird sich vielleicht bewusst, was er zuvor verpasst hat. Möglichkeiten zur Staycation sind unter anderem ein Citytrip, Wander- und Radtouren, ein Ausflug an den See oder ans Meer, Campen in der Natur oder der Besuch eines Freizeitparks ganz in der Nähe.

Voluntourism: Urlaub und Freiwilligenarbeit verbinden

Urlaub machen und dabei etwas Gutes tun: Das ist die Idee hinter dem „Voluntourism“, eine Kombination aus Volunteering (Freiwilligenarbeit) und Tourismus. Der Reisetrend wird vor allem bei jungen Menschen immer beliebter. Sie reisen meist in weit entfernte Länder, um die dortige Kultur kennenzulernen und gleichzeitig in gemeinnützigen Projekten vor Ort zu arbeiten. Verschiedene Organisationen haben sich auf Voluntourism-Angebote spezialisiert. Aber: Die Gefahr besteht, dass Vorstellung und Wirklichkeit der Reisenden auseinanderklaffen. Nicht jeder bringt die notwendigen Qualifikationen mit, um auch tatsächlich Hilfe leisten zu können. „Brot für die Welt“, ein Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen in Deutschland, gibt wertvolle Tipps zum Thema.

Coolcation: Bei milden Temperaturen die Natur erkunden

Weil es einigen im Zuge von klimatischen Veränderungen in den warmen Urlaubsregionen im Sommer mittlerweile zu heiß wird, zieht es sie lieber in die kühleren Gebiete – „Coolcation“ lautet ein weiterer Urlaubstrend. Hoch im Kurs stehen dabei zum Beispiel die Länder Skandinaviens, Schottland oder Kanada. Bei milden Temperaturen ist es hier kühler als im Süden, richtig kalt wird es in den Sommermonaten aber trotzdem nicht. Vor allem Outdoor-Aktivitäten wie das Wandern bieten sich auf einer Coolcation besonders gut an.

Workation: Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Unser Arbeitsleben hat sich in den letzten Jahren rasant verändert: Homeoffice und Remote Work wurden in vielen Unternehmen etabliert. Manche überlassen ihren Mitarbeitenden gar ganz, von wo aus sie arbeiten möchten. Also auch an vermeintlichen Urlaubsdestinationen: Bei der „Workation“ wird der Traum vom Arbeiten an Orten, wo andere Urlaub machen, Wirklichkeit. Mittlerweile ist Workation in 15 Prozent der Unternehmen verbreitet3, Tendenz steigend. Aber: Nicht für jeden ist das Arbeiten am „Urlaubsort“ sinnvoll – wir erklären, was es bei der Kombination aus Arbeit und Reise zu beachten gilt und beleuchten die Vor- und Nachteile.   


[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1476148/umfrage/verbreitung-von-workation-nach-unternehmensgroesse/

Bleisure Travel: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Eine Kombination aus Arbeit und Reise, aber eben doch voneinander getrennt, ist das „Bleisure Travel“. Der Begriff setzt sich zusammen aus Geschäftsreise („Business“) und Freizeit („Leisure“) und beschreibt den Trend, Geschäftsreisen zu verlängern, um die besuchten Orte anschließen auch privat fernab der Arbeit genießen zu können. Das kann günstiger sein als ein klassischer Urlaub, weil beispielsweise die Kosten für den Flug wegfallen, und entlastet die Umwelt, da An- und Abreise nur einmal stattfinden. Allerdings: Bleisure Travel ist der eher kleinen Gruppe von Geschäftsreisenden vorbehalten und lohnt sich auch nur an jenen Orten, die Lust machen, sie auch privat zu genießen wollen.

Klassisch, modern, nachhaltig: Das Reisen ist individuell und verändert sich. Wichtig bleibt, im Falle einer Erkrankung oder Verletzung im Urlaub abgesichert zu sein. Die HanseMerkur bietet dafür die passenden Versicherungsangebote. Mehr Themen und Insights rund um das Reisen, unter anderen die HanseMerkur Reisestudie, finden Sie in unserem Newsroom.