Fast 60 Prozent der Deutschen haben keine Vorsätze für 2023
Spendenbereitschaft der Deutschen geht aufgrund aktueller Situation zurück
Spendenbereitschaft der Deutschen geht aufgrund aktueller Situation zurück
Neues Jahr, neue Vorsätze: Auf 58 Prozent der Deutschen trifft dies laut einer aktuellen Studie von infas quo im Auftrag der HanseMerkur nicht zu. Davon sagen 18 Prozent, dass sie aufgrund der aktuellen Situation (Krieg, Pandemie, Inflation, Klimawandel etc.) keine Vorsätze für 2023 haben. Diejenigen, die sich Vorsätze gesetzt haben (42 Prozent) wollen sich selbst etwas Gutes tun, indem sie sich gesünder ernähren und mehr Sport treiben. Über 40 Prozent der Befragten gibt an, dass sie sich durch aktuelle Krisen belastet fühlen und deshalb mehr auf sich achten möchten. Etwas mehr als jeder Zehnte mit Vorsätzen hat sich vorgenommen, anderen etwas Gutes zu tun: 13 Prozent wollen für gemeinnützige Zwecke spenden und elf Prozent möchten sich ehrenamtlich engagieren.
„Die aktuellen Krisensituationen beeinflussen das Leben vieler Menschen in Deutschland – und das auf verschiedenen Ebenen. Das betrifft auch für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt wichtige Themen wie Ehrenamt und Spendenunterstützung. Als Unternehmen, das sich seit über vier Jahrzehnten für den Kinder- und Jugendschutz stark macht und über den HanseMerkur Preis für Kinderschutz mit rund 170 Initiativen und Organisationen im Dialog steht, die sich ehrenamtlich für die Belange der jüngsten Generation einsetzen, liegen uns die Themen Ehrenamt und Spendenbereitschaft besonders am Herzen“, so Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur.
Die Studie zeigt: 29 Prozent der Deutschen spenden bereits oder haben es sich für 2023 vorgenommen. 47 Prozent davon ist bereit, jährlich zwischen 51 und 250 Euro zu spenden bzw. tut dies bereits. Insgesamt werden im nächsten Jahr jedoch nur 43 Prozent ihr Spendenengagement unverändert beibehalten können. So gaben 49 Prozent an, aufgrund der wirtschaftlichen Situation 2023 weniger Geld spenden zu können als bisher. Neun Prozent werden gar kein Geld mehr spenden können. Leittragende werden viele gemeinnützige Initiativen und Organisationen sein, die oft auf Spenden angewiesen sind.
Doch wie sieht es mit einem ehrenamtlichen Engagement aus? Rund ein Fünftel der Deutschen engagiert sich ehrenamtlich bzw. plant dies für 2023. Durchschnittlich werden 5,2 Stunden pro Woche für das Ehrenamt aufgewendet. Den höchsten Durchschnittswert erreichen die 60- bis 70-Jährigen mit 6,0 Stunden. Die Schwerpunkte sind vielfältig: 25 Prozent derjenigen, die sich bereits engagieren bzw. dies planen, unterstützen Menschen im Alter. Ebenso viele sind im Bereich Kinder- und Jugendhilfe aktiv. Hauptmotivationsgründe sind der Wunsch, Gutes zu tun (57 Prozent) und dass Spaß daran empfunden wird (56 Prozent). Zudem rückt in Krisenzeiten das Gemeinwohl stärker ins Bewusstsein: 28 Prozent geben an, dass sie gerade in Krisenzeiten etwas zum Gemeinwohl beitragen möchten.
Zwei Drittel der Deutschen sind der Meinung, dass Ehrenamtliche mehr Wertschätzung erhalten sollten und es der Gesellschaft ohne dieses Engagement in vielen Bereichen schlechter gehen würde. Doch wie können noch mehr Menschen dazu bewogen werden, sich ehrenamtlich zu engagieren? Über die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass mehr Anreize für Ehrenämtler geschaffen werden sollten (55 Prozent). Steuerliche Vorteile können für 51 Prozent ein Anreiz sein; 50 Prozent sehen eine „Sozialkarte“ oder Preisrabatte für den ÖPNV, Museumsbesuche etc. als möglichen Hebel für ein höheres Engagement. Eine Belohnung durch ein früheres Renteneintrittsalter bringen 40 Prozent ins Spiel. Demgegenüber sind 24 Prozent der Meinung, ein Ehrenamt übe man aus Überzeugung aus – auch ohne zusätzliche Anreize.
„Im Rahmen des HanseMerkur Preises für Kinderschutz tauschen wir uns ganzjährig mit vielen Initiativen aus– von daher waren die Ergebnisse nicht überraschend für uns“, so Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur. „Wir sehen die Notwendigkeit, unsere Aktivitäten in diesem Bereich weiter auszubauen. So werden wir im nächsten Jahr mit der HanseMerkur Preis für Kinderschutz Academy die Vernetzung der Initiativen weiter fördern. Unsere Mitarbeiter werden darüber hinaus die Chance haben, im Rahmen der Academy durch eine Ehrenamtsbörse selbst ehrenamtlich aktiv werden zu können. Mehr Hand in Hand geht kaum.“
Die Studie wurde vom unabhängigen Marktforschungsinstitut infas quo im Auftrag der HanseMerkur im Dezember 2022 durchgeführt. Befragt wurden 2.216 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren (Quotierung: bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland).
Eine nicht zu 100 Prozent aufgehende Summe der Werte ist bedingt durch Rundungsdifferenzen.